Chronik
Traunstein, Oberbayern
gegründet 16.02.90 (1949)
Die Gründung des h. Reyches Truna Bavariae fällt in die Nachkriegszeit. Im Jahre a. U. 87/88 (1946/47) wird von Herrn Rudolf Atzler, dem schlaraffisches Tun bekannt war, zum 26. 06. a. U. 87 (1946) zur Gründung eines Uhustammtisches aufgerufen, zu welchem die Ritter Culisses der Karrenschieber der h. Egra, Rt Oleaster der Drehstromer der h. Budapestia, Rt Monoklin der Saccha Erote der h. Thayana, Rt Pipoque der Vielsaitige der h. Bilitia, neben anderen an Schlaraffia interessierten Gästen eingeladen wurden. Rt Pipoque konnte sich der Neugründung des Feldlagers nur kurze Zeit widmen, da er alsbald in der h. Stutgardia seßhaft wurde.
Die aus den Heimatgauen vertriebenen Schlaraffen begrüßten die Gründung eines Uhunestes, zumal die Stadt Traunstein selbst, als auch ihre weitere Umgebung die Gewähr dafür boten, dass dieses Uhunest existenzfähig sein könnte.
Zur Übernahme der mütterlichen Betreuung wurde an die h. Monachia herangetreten, die daraufhin den damaligen OÄ Rt Fest der Spaßmacher (Simon, Karl), den K Rt Sparta-Custos auf Niederschönenfeld (Dr. Vollmann, Hans), den Sch Rt Latt’n auf der Wies’n (Donderer, Richard) und Rt Kanitverstan van Högl (Wieninger, Ernst) entsandte. Die erste Zusammenkunft mit den Rittern der h. Monachia wurde als Sippung unter der Funktion von Hkt Fest zelebriert, der den jungen Sassen in beredten Worten Sinn und Zweck Schlaraffias auseinandersetzte. Von da an setzte die mühevolle Aufbauarbeit ein; innere Zwistigkeiten blieben dem Feldlager nicht erspart.
Die h. Monachia sah sich außerstande, die Mutterschaft zu übernehmen, und empfahl das entfernungsmäßig günstiger gelegene h. Reych Hala bavarica um die Übernahme der Mutterstelle zu ersuchen.
Der präsumtive Kantzler, Rt So-nett der Zichtige der h. Pontana, nahm mit dem neuen Mutterreych die erforderlichen Verhandlungen auf, die zur größten Freude aller an der Neugründung Interessierten zu einem vollen Erfolg führten. Der geschäftsführende Ausschuss der Schlaraffen-Reyche in Deutschland erteilte mit Sendboten vom 16. 02. a. U. 90 (1949) die Bewilligung zu dieser Neugründung.
Am 27. 04. a. U. 90 (1949) eröffnet Hkt Rt Nachtliachtl des h. Mutterreyches Hala bavarica, der mit seinen beiden Ambtsbrüdern und 21 Sassen erschienen war, die Sippung und konnte elf Sassen des h. Großmutterreyches Juvavia unter Führung von Hkt Rt Thalides, ferner Hkt Rt Apollo mit vier Geleitsrittern des h. Reyches Landeshuota, einen Sassen der h. Stutgardia und schließlich Hkt Rt Goschelbauer als Vorsitzenden des DSR feierlich begrüßen. Nach einer groß angelegten Rede, in der Hkt Rt Goschelbauer die hohen Ziele des Schlaraffenbundes darlegte, vollzog er im Namen des geschäftsführenden Ausschusses feierlich die Aufnahme der Colonie Truna Bavariae in diesen Bund.
Als Farben der Colonie wurde Rot-Gelb bestimmt und zu Würdenträgern nachstehende Ritter gewählt: OÄ Rt Cicero adolescens, Ez (Ulmer, Friedrich), OI Rt Monoklin der Saccha Erote (Thayana) Ez. (Wazacz, Karl), OK Rt Paracelsius 2 des Reyches Mädi-Kuss, Ez (Dr. med. Rosner, Johann Eugen), K Rt So-nett der Zichtige (Pontana) Ez. (Zich von Rosenfeld, Josef Dr.), M Rt Dingfest hat ihn schon ‚Ez (Desch, Rudolf), J Rt Küßling der Herzakrobat (Alta Ripa), Ez (Altmann, Harry), Sch Rt Buchfink das Papierross, Ez (Ortolf, Max).
Am Gründungstage zählte die Colonie 19 Ritter, zwei Junker und drei Knappen.
Unter der schützenden Hand der h. Mutter Hala bavarica absolvierte die junge Colonie ihre Prüfungszeit, nach deren Ablauf die Sanktionierung beim DSR beantragt werden konnte.
Glanzpunkt in der Geschichte der Truna ist die Sanktionsfeier am 6. des Wonnemonds a. U. 91 (1950), zu der von allen Seiten des Uhuversums die reisigen Recken unter klangvollem Drometengeschmetter herangesprengt kamen. Den feierlichen Einritt schloss Hkt Rt Goschelbauer als Vertreter des DSR ab, der vom Thron aus von der Burg Besitz ergriff und den Sassen der Colonie in geistvoller Rede die schlaraffischen Ideale darlegte. Sein Wort, dass Schlaraffia eine Wegbereiterin zu wahrem Frieden sei, machte tiefsten Eindruck. Von seiner mit Begeisterung aufgenommenen Rede entflammt, leisteten die Trunensen das feierliche Gelöbnis auf den Spiegel und lauschten dann knieend dem von Sr. Erbvieledlen Rt Bumerang der h. Mutter Hala bavarica verlesenen Wortlaut der Sanktionsbulle, durch welche die Colonie als vollwertiges Schlaraffenreych in den Weltbund aufgenommen wurde.
In tiefempfundener Dankrede legte Hkt Cicero des jungen Reyches den Sassen vor allem die Pflege des Humors ans Herz, den er als höchste Weisheit bezeichnete. Den Gefühlen, die alle Herzen erfüllten, verlieh der jüngste Knappe des Reyches, die spätere Hkt Sangreich (P. Schnappinger), mit dem herrlichen Liede "Wie könnt´ ich Dein vergessen" stilvollsten Ausdruck, und brausend erklang aus mehr als 100 Kehlen das prächtige "Lulu Praga" zum Abschluss der glorreichen Feier.
Durch häufige Ausritte war nun das junge Reych eifrigst bemüht, freundschaftliche Bande mit den Nachbarreychen zu knüpfen. Aber Ohos Tücke schlug auch ihm schwere Wunden. In der kurzen Zeit des Bestehens verlor das Reych durch Ahallaritt acht der besten Recken, die auch in schwersten Zeiten treu zur Truna standen und deren hier in Ehrfurcht gedacht sei.
Erfreulicherweise steht heute das junge Reych mit seinen insgesamt dreissig seßhaften Rittern, einem Junker und drei Knappen gefestigt da. Ein sehr befähtigter Nachwuchs gewährleistet den Fortbestand des jungen Reyches und, dass dies so bleibe, das walte Uhu!
Reychschronik Band IV, Truna Bavariae, a. U. 124 bis 149 (von Rt Feit-si-nix)
Der seit langem gehegte Wunsch nach einer eigenen Burg ging endlich in Erfüllung. Der Burgbau im geräumigen Dachgeschoss des Anwesens der Bäckerei Kotter wurde ermöglicht durch ein großzügiges Vermächtnis des ehemaligen Oberschlaraffen Rt Baumburg, durch reichliche Spenden der Trunasassen und zahlreicher Sassen befreundeter Reyche, sowie durch den selbstlosen Einsatz der Mitglieder des Bauausschusses, dessen Leitung der Planer und Architekt Rt Rapidus innehatte. Bei der vom OK Rt Eloquax in feyerlicher Form zelebrierten Burgweihe am 7. Lethemond a.U.127 war die neue, festlich geschmückte Liendlburg mit 84 Schlaraffen fast bis zum Bersten gefüllt.
Das nach bewährter Truna-Art gepflogene schlaraffische Spiel kann sich nun in all seinen Varianten noch freier als zuvor entfalten. Man empfindet jetzt das geheimnisvolle Wirken UHUs noch intensiver als bisher. Dem Vorstand des profanen Vereins ist es vor kurzem gelungen, den Mietvertrag für die Burg bis a.U.177 zu verlängern.
Unbestrittener Höhepunkt des Berichtszeitraumes war das 50. Stiftungsfest am 8. Wonnemond a.U.140. Nahezu alle Sassen des Reyches wirkten bei der Vorbereitung, bei der Ausgestaltung und Dekoration der Festburg sowie beim Erstellen einer umfangreichen Festschrift mit. Fast 600 Schlaraffen, Burgfrauen, Tross und geladene Gäste erlebten eine überaus glanzvolle Festsippung.
Die Truna Bavariae ist ein bayerisches Reych. Der Grundsatz „leben und leben lassen“ wird hier im schlaraffischen Spiel umgesetzt. Die Pflege der bayerischen Sprache ist uns ein Herzensanliegen. In beinahe jeder Sippung erfreuen uns herrliche Mundartfechsungen. Vor allem die Sippungen unter dem Motto „Unser Bayernland“ mit dem Turney um die König-Ludwig-Kette und die Gemeinschaftssippungen mit dem hohen Reych Am Tegrinsee, im Gedenken an unseren Ehrenschlaraffen Agricola bzw. Filser, befassen sich mit der Geschichte, Tradition und Lebensart der bayerischen Heimat.
Seit a.U.137 lockt alljährlich im Eismond ein glanzvoller Neujahrsempfang mit gravitätischem Defilee und sensationellen Attraktionen viele Schlaraffen aus nah und fern an.
Zahlreiche ausrittsfreudige Trunasassen pflegen im Dienste schlaraffischer Freundschaft intensive Kontakte zu den benachbarten Reychen in Bayern und den angrenzenden Gauen Austrias. Reychsausritte werden in bewährter Weise von unserem ErbSch und Reisemarschall Rt Tertius organisiert. Insbesondere sind hier die seit a.U.136 in jeder Winterung unternommenen großen viertägigen Ausritte in weiter entfernte Regionen des Uhuversums zu nennen, haben sie doch den Bekanntheitsgrad und das Ansehen der Truna beträchtlich gesteigert.
Anno Uhui 149 zählt die Truna Bavariae 41 Ritter, sowie 6 Junker und Knappen. 17 Ehrenritter zeugen von der Beliebtheit in den umliegenden Reychen. Alle Trunesen tragen durch ihr individuelles Mitwirken am Reychsgeschehen dazu bei, dass das Reych weiterhin seinem Ruf als „die sonnige Truna“ gerecht wird. Unser wohlgeratener und äußerst aktiver Nachwuchs berechtigt zu besten Hoffnungen für die Zukunft.